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Filter Bubble
Was ist eine Filterblase?

Filter Bubble, Filterblasen und Informationsblasen wohin man sieht. Webseiten, Portale und soziale Netzwerke versuchen durch Algorithmen vorauszusagen was uns interessiert.

Leben wir in einer Filter Bubble?

Was ist eine Filter Bubble?

Die Filter Bubble (deutsch Filterblase) oder auch Informationsblase genannt wurde vom Internetaktivisten Eli Pariser geprägt. Eine solche Blase entsteht, weil Webseiten, Portale, soziale Netzwerke, Werbung, Apps etc. versuchen mit Hilfe von Algorithmen vorauszusagen, welche Informationen der Benutzer auffinden möchte. Dies erfolgt basierend auf Infos über den Nutzer, die der Browser oder die Anwendungen (Standort, Suchhistorie, Klickverhalten, Browserverlauf, Cookies) über Ihn gesammelt haben.

 

 

Warum brauchen wir diesen Filter überhaupt?

Das Angebot an Informationen im Internet ist zu groß und wächst zu schnell, um diese ungefiltert darstellen und verarbeiten zu können.

Würde beispielsweise Facebook seinen Newsfeed nicht filtern und dem Nutzer alles anzeigen, was seine Freunde posten, wären das im Durschnitt um die 1.500 Beiträge pro Besuch. Je nach Anzahl der Freunde skalierbar. Facebook versucht nur diese Beiträge herauszufiltern, die Sie interessieren könnten. Zum Beispiel, weil sie von Freunden gepostet wurden, mit denen Sie oft kommunizieren. Google filtert seine Suchergebnisse auch wie wir wir alle wahrscheinlich schon wissen.

 

Beispiel Spotify & Netflix

Nehmen wir die Streamingdienste Spotify & Netflix als Beispiel heran. Anhand Ihrer bisherigen gehörten Songs schlägt Ihnen Spotify ähnliche Künstler vor oder legt Ihnen sogar eine persönliche Playlist der Woche an. Schon praktisch oder?

Netflix weiß auch anhand Ihres Verhaltens, welche Filme oder Serien Sie interessieren könnten und schlägt Ihnen diese vor.

Der Vorteil für uns – Sie müssen nicht lange suchen um den nächsten Film, Serie, Künstler oder Song zu finden.

If you like this - you will like that

 

Was ist dann so schlimm an solchen Filtern?

Durch diese Filterblasen entsteht eine geschlossene Interessenswelt. Sie schließen uns von neuen Ideen, Themen und anderen wichtigen Informationen aus und schafft den Eindruck, dass nur die Dinge existieren, die uns interessieren. Pariser warnt davor, dass wir „nur noch eingeschränkt neuen Informationen“ ausgesetzt sind und unsere Sichtweise eingeengt wird, dadurch dass „unsichtbare Algorithmen das Netz redaktionell bearbeiten“. Pariser denkt, dass die nachteiligen Auswirkungen der Filterblase auch umfassende Beeinträchtigungen für die Gesellschaft im Allgemeinen in dem Sinn mit sich bringen, dass dadurch möglicherweise „der zivile Diskurs untergraben wird“ und die Menschen empfänglicher und anfälliger für „Propaganda und Manipulationen“ werden.

 

Sind Filter Bubbles nur ein digitales Problem?

Nein, denn wir filtern selbst unsere Umwelt permanent und vermeiden offline sowie online oft Meinungen, die nicht zu unseren eigenen passen. Selbst bei der Auswahl unserer Freunde suchen wir vor allem Menschen aus, die uns ähnlich sind. Gleiche soziale Schicht, gleiches Alter, gleiche Interessen, gleiche politische Ansichten.

 

Wie komme ich aus meiner Blase wieder raus?

Versuchen Sie sich, online sowie offline, immer wieder mit fremden Meinungen zu konfrontieren. Im Gespräch mit anderen Menschen oder indem man zu anderen Zeitungen greift, die einem eigentlich zu links oder zu konservativ sind.

 

Andere Suchmaschinen verwenden. DuckDuckGo legt im Gegensatz zu Google keine Nutzerprofile an und zeigt somit keine individuell gefilterten Ergebnislisten.

Fast alle Browser haben außerdem einen „privaten Modus“. Hier kann man durch das Netz surfen, ohne vorher abgespeicherte Cookies und Browserverläufe. Weiters gibt es eine „Do not Track“-Option in den Browsereinstellungen.

 

Bei Facebook sollte man sich am besten immer ausloggen, denn sonst folgt einem das soziale Netzwerk beim Surfen, auch wenn die Seite schon längst geschlossen wurde.

 

 

Filterblasen können durchaus für uns sinnvoll sein, doch Vorsicht man sollte sich ab und zu auch mal aus seinem Filter hinaustrauen und offen für neue Ideen und Ansichten sein.